Teil 2:
KSL-
Finale und
BILA HORA-
Ausstellungsaufbau ...
Fußball-
WM und Familienbesuch.
Kolorierungs-
Nachtschichten bei Ingo.
Premiere: Sven Taucke besucht
Dinslaken.
KREFTICH-
Konzert in der
Kutscherstube ...
Donnerstagabend, der 14. Juni.
Zur
blauen Stunde ruhen die
Instrumente.
Wir lassen im
Garten des Haus des Handwerks ausklingen.
Freitag, der 15. Juni.
Das
Ausstellungsmotiv hängt nun prominent als
4 x 4 Meter - Großdruck am
Museum Voswinckelshof.
Von der
Straßenbahnlinie aus gut sichtbar.
Alle
Exponate sind vor Ort.
Zeichenmaterial, Originalseiten, Ausdrucke, Skizzenbücher, Referenzfotos.
Die
Helfer des Museums,
Günter Schüller und
Peter Peschuta
hebeln die
Glasabdeckungen für die Bestückung der
Vitrinen aus.
Einige von
Dr.
Theißen besorgte
Requisiten liegen für die
große Standvitrine aus:
Eine
Arkebuse ...
... und ein
Spanischer Helm.
Die
Großdrucke sind als
erste Exponate angebracht. Triumph!
Samstag, der 16. Juni.
Über dem Voswinckelshof
kreischt bilahorig die
Krähe ...
Das
Museum im Nacken, eile ich zum
Haus des Handwerks,
jenes liegt nur wenige Meter entfernt ...
Dort wird heute der
KSL-
Kunstpreis 2018
verliehen!
Ausgezeichnet werden
Martin Piekarski von "Escape Stuff"
mit dem "
Herrn Lehmann" für besonders sympathisches
Engagement
und
Xing Fen mit dem "
KSL-
Kurzfilmpreis" (per Zuschauervoting)
für seine
Dokumentation über den "
World Naked Bike Ride".
Der
KSL-
Kunstpreis 2018 geht an
Lisa Scheidung.
Ihre
Ausstellung "
The faces of truth" zeigt
Reaktionen von Menschen,
die sich Videos von
Massentierhaltungen und
Schlachtungen
angesehen haben.
Andy und ich sehen uns in Ruhe die
Ausstellungen im
Haus
des Handwerks an, morgen ist der
letzte KSL-
Tag und der wird
für uns wahrscheinlich
zu knapp zur Besichtigung.
Auf unserem Gang:
Wiederentdeckung eines
Wutt-
GRAF i t i
von 2017 im Dachgeschoss des Hauses.
Der 2017 auf der
KSL vielbeachtete
Denis Klatt (Hifi/Hifione) arbeitet
noch
spät in der Nacht in seinem Raum.
Sonntag, der 17. Juni.
Peters
Geburtstag ...
Mein Geschenk: eine
Originalzeichnung aus den 1980ern vom
Music Circus Ruhr.
Die war
Eröffnungspanel eines
Werbecomics für das
Oberhausener
Discozelt, der Comic ist aber letztendlich nie fertig geworden.
Einzelne Bilder daraus wurden für
MCR-
Anzeigen im
PRINZ
RUHRGEBIET genutzt.
Mutters Küche 2:
Es gibt
Salzkartoffeln mit
Gulasch und
Blumenkohl.
Noch ist die Laune gut.
Karsten und
Jana haben Ingo, Andy und mich zum
WM-
Fussballkucken eingeladen.
Am Spätnachmittag spielt
Deutschland gegen Mexico.
Ein einziges
Fiasko.
Deutschland
verliert unmotiviert, schon lange vor dem Finale.
So
richtig Bock auf Party haben unsere
Gastgeber nicht mehr.
Ein bisschen
Spaß muss sein ...
Jana verstaut mit ihrem Sohn die kürzlich ersteigerte
Blaue Ameise,
für die
KSL gestaltet von
Rainer Höpken (s. Teil 1).
Montag, 18. Juni.
11 Uhr.
Im
Museum Voswinckelshof wird vehement geräumt,
gehängt, gekruschtelt, sortiert, platziert.
Die
lokale Presse will natürlich auch was davon haben ...
Heiko Kempken von der
NRZ fotografiert, was das Zeug hält,
wenige Tage später ist der
Teaser zur Ausstellung
online.
Das
Bergfest der
Aufbauarbeiten ist soweit erreicht.
Ich fühle mich
geschuppt und
geglättet, aber
total entspannt.
Das meiste ist geschafft.
Vor der
musikalischen Generalprobe mit Ingo und Olaf in
der
Duisburger gegen 19 Uhr bleibt eine
gute Stunde
mit den
Enten am Burgteich.
Hefeweizen-
Brotzeit.
Hinterm Rücken
prangt derweil
Kunst auf
Bretterwand.
In den letzten Tagen haben diverse
Graffitos für
KSL-Geschäftsführer
Benny Perdighe auf dem Bauzaun der
Kathrin Türks-
Halle ein
Denkmal in
Blattgold und
Sprühfarbe errichtet.
Ja, doch!
Die
Stadthalle wird tatsächlich
aufgehübscht.
Auf zur
Generalprobe!
Unweit der
Alten Apotheke lausche ich
leicht angetüddelt
Ingos und Olafs
Interpretationen von Bach, Neusidler
und Aphex Twin.
Die
Vorfreude auf die
Vernissage der
BILA HORA-
Ausstellung wächst.
Die kann echt schön werden.
Im Laufe des Abends entstehen einige interessante
Tonaufnahmen,
ich selbst bin nicht ganz untätig.
Eine
CD zum ersten
BILA HORA-Comicalbum "
Die Hexenkinder"
ist eh in
Planung, mal schauen, was man dafür verwenden kann.
Zugabe: es wurde noch
gekocht.
It was versalzen, but lecker!
Merci beaucoup, Monsieur
Saddeler!
Jan Svankmajer hat uns beim
dinieren zugeschaut ...
Apropos.
Mutters Küche 3:
Gulasch an
Kartoffelknödel mit
Gurkensalat (Dilldressing),
als
Beilage ein
Süßkirschling inkl. Stiel ...
Doch ich greife vorweg!
Nach dem
Gelage mit Olaf und Ingo gehts heim,
in
Richtung Andy ("Ein Bruder ist ein Bruder") und
Bergpark Lohberg.
Fast daheim, an der
Kreuzung Hünxer/Augustastraße.
Ein
Foto machen vom
Pfannkuchenhaus.
Heimat meines älteren Bruders
Peter.
Weil es so schön von der
Ampel angeleuchtet wird,
gehe ich für eine
Reihenaufnahme in die Knie.
Prompt taucht
Grün/
Weiss bzw.
Silber/
Blau Dinslaken auf.
Kurzer Dialog zwischen
Polizei-
Jungschnösel und
Wutt:
"Was machen Sie hier!?"
"Fotografieren, wieso? Spricht etwas dagegen?"
"Äh ja. So mitten an der Kreuzung! Das bedeutet Gefahr!"
"Sie meinen AUF der Kreuzung?"
"Ja."
"Ich bin aber nicht AUF, sondern AN der Kreuzung."
"Äh ja."
"Sehen Sie dabei ein Verkehrsrisiko?"
"Äh nein."
"Gut. Dann mach ich mal weiter, ne?"
" ... "
"Tja dann. Einen schönen Abend noch!"
" ... "
(Düsen wortlos ab)
Nur noch
wenige Meter.
Dann
schlafen.
Dienstag, 19. Juni.
8 Uhr 45 im
Museum Voswinckelshof. Leidliche Aufgabe ...
Kostenschätzung der
Exponate für die Versicherung abliefern.
Und
Vitrinen bepflastern, nahezu final,
das dauert aber etwas, bis in den frühen Abend hinein.
Anschliessend wieder aufbrechen,
muss zu Ingo Borgardts ...
Es ist total
unhöflich, nach
knapper Begrüßung unvermittelt aufs
Klo
zu stürmen, aber die Blase, die Blase ...
Ich sage überrascht ein
zweites mal "Guten Abend, der Herr!".
Im
Hause Borgardts fühlt man sich auf Anhieb wohl.
Hier ist´s ein einvernehmliches
Nehmen und
Geben.
Man
lauscht,
redet,
zeigt und
kuckt.
Sind uns einig, die
Tonaufnahmen der Proben bei
Olaf klingen gut.
Ingo löst ein
herbes Problem und stellt bereitwillig seinen
Zweit-
Mac
zur Verfügung, damit ich bei ihm für die Ausstellung noch
Panelrahmen,
Sprechblasen,
Lettering malen und zusätzlich
kolorieren kann ...
Dazu später mehr.
2 Uhr 48.
Unter der
Vintage-
Schlafzimmerlampe wird mein
Bett hergerichtet.
Entspannter
Tiefschlaf.
Träume: leider vergessen.
Mittwoch, 20. Juni, 13 Uhr.
Leicht
angeschädelt via
B8 zum
Altmarkt über fucking
Innenstadt
(zwecks unsinniger Bilder) die
Hünxer in Richtung Lohberg
gemächlich herunterspazieren.
Am
Diamant, rund
36 Stunden nach der
Bullen-
Begegnung
wird ein Erinnerungsfoto gemacht!
Heute ist
Familientag.
Fußball im
Wohnzimmer.
Und
Referenz studieren ...
Richard Corben (meine DB-Reiselektüre), eine einzige Pracht in
Farbe und
Form.
Eine wunderbare
Nachmittagsaufgabe!
Noch eine
Ankündigung der
BILA HORA -
Ausstellung,
im
Niederrhein Anzeiger.
Am Abend steht eine
weitere Probe mit
Ingo und
Olaf an,
auf dem Weg dorthin, direkt beim
Museum Voswinckelshof
willkommene Referenz ...
Die
untergehende Sonne wirft ein
letztes Licht auf die
Dinslakener Altstadt.
Von der
Probe gleich weiter, wir fahren zu Ingo.
Kolorierungssession, die
Nachtschicht beginnt um 0 Uhr ...
Donnerstag, 21. Juni 2018.
Das
Büro hat heute
länger offen ... Zwei, drei
BILA HORA-
Seiten
müssen
koloriert werden, dazu kommen
Reinzeichnungen für
Panelrahmen,
Sprechblasen und
Handlettering.
Ein etwas
ungewohntes, anderes Arbeiten als daheim im
Atelier ...
Die
Borgardts´sche
Wohnatmosphäre bietet nicht nur
akustische Anregung, zum Beispiel sei
Jeremy de Tolly genannt,
ein
Komponist, der mir bis zu diesem Abend
unbekannt war,
sondern auch die
perfekte Farbtemperatur für die
Kolorierung
der
Wirtshaus-
Sequenz zum Ende des Albums.
Endspurt gegen 4 Uhr.
Draussen bricht die
blaue Stunde an,
drinnen wird noch schnell die
Druckvorlage des Programms
zur
Vernissage zusammengefrickelt ...
Jochens
kleiner Bruder Jörg schaut zu!
10 Uhr 13.
Nicht so richtig
renaturiert, aber trotzdem
entspannt;
das
Fundament der
Ausstellung steht ...
An diesem Morgen bin ich der
festen Überzeugung,
dass dem
Himmel über´m
Voswinckelshof in Dinslaken eine total
andere
Optik innewohnt, als dem in
Hamburg,
München
oder
Fucking Berlin.
An der
Front des Museums lungert noch das
Banner
der
5 JAHRE KSL-
Ausstellung.
Innendrin hängt und liegt die
Arbeit meiner letzten
10 Jahre.
Die Zeit, die Zeit ...
Die
BILA HORA-
Ausstellung im ersten Stock.
Aufregend, nach den
Aufbauarbeiten der vergangenen
10 Tage den
großen Raum zu betreten ...
Nahezu alles ist fertig.
Die Museumshelfer
Günter Schüller und
Peter Peschuta
haben so einiges
gewuppt, das war, gelinde gesagt, eine
wirklich
tolle Zusammenarbeit!
Museumsdirektor
Dr.
Peter Theißen ebenfalls vehement
mit
Herzblut dabei, seine Mitarbeiterinnen, die
Damen
von Büro und Kasse, waren immer
hilfsbereit, sofort da,
wenn irgendetwas -
Papier,
Kopien,
Schneidemaschine,
Informationen - benötigt wurde.
Links, vor den
Durchgängen zum
roten Raum wird eine
Comicstudio-
Atmosphäre vermittelt.
Andy hat, mit mir als Beifahrer, die
Ateliermöbel von
Hamburg nach Dinslaken
transportiert.
Die geliebte
Arbeitsplanke,
ein
Architekten-
Zeichentisch aus dem
Pinneberger Rathaus.
Handfestes 1960er Jahre Mobiliar, überlassen von
Christines
Vater
Gerhard.
Er hat den dazugehörigen
Leuchttisch gebaut.
In den
Vitrinen: erste
Skizzen,
Vorstudien,
Referenzmaterial,
Zeichenwerkzeug.
Der
Red Room.
Ausstellungsbesucher werden dort direkt, blockiert durch
die
Arbeitsplanke, hineingeleitet ...
Die erste Station von "
BILA HORA - Ein Comic über den
Beginn des Dreissigjährigen Krieges entsteht" zeigt
frühe
Zusammenarbeiten der "
Brothers in Crime" Taucke und Wittek,
das
Textskript mit Notizen, die
typographische Entwicklung
des
BILA HORA-
Logos, frühe
Seitenskribbles und
Abbildungen
der
Protagonisten des Comics mit
Erläuterungen,
wie und
warum sie derart umgesetzt sind.
Im
Vitrinen-Spalier wird
exemplarisch der Comic erzählt.
Nicht komplett; erste
Seitenlayouts,
Skizzen,
Vorzeichnungen,
Clean Ups,
Reinzeichnungen,
Kolorierungen und
Handlettering
verdeutlichen trotzdem den
Inhalt der Geschichte und den
Prozess,
wie ein
Comic entsteht ...
Freitag, der 22. Juni.
Letztes
abchecken,
klären,
rund machen.
Am Morgen lässt mich
Ingo in seine
Wohnung und an
seinen
Rechner, bevor er zur
Arbeit muss ...
<3
Panelrahmen,
Sprechblasen und
Handlettering für die
Wirtshaus-
Sequenz müssen gezeichnet und gescannt werden.
Harter Fight mit seinen
Photoshop-
Einstellungen.
Aber: alles gut, die letzte von
vielen Dateien
geht zum Ausdruck an
Doc Theißen.
Und wieder im
Museum.
Letzte
Vitrinenbestückung,
Endabnahme, sozusagen.
Überraschung:
Edgar Hellwig taucht unvermittelt, kurz
vor
Vernissage,
pufft bzw.
materialisiert sozusagen auf ...
Zur
finalen Freude programmiert er die
Medienstation.
Die
animierte Bilddokumentation mit
Skizzenbuchscans und
Referenzbildern läuft ... Yes, yes, yes!
Auf dem
Handy Nachrichten von
Sven Taucke ...
Er sitzt
berichtend,
vorfreudig, in der Bahn:
Ankunft kurz nach 14 Uhr in
Dinslaken.
Großes
Willkommens -
Hallo, er ist zum ersten mal in der Stadt.
Andy und ich bringen
Sven nach
Begehung der Ausstellung
zu seinem
Hotel, anschliessend, vor
langem Abendprogramm
gehts zur
Stärkung nach Lohberg ...
Mutters Küche 4:
Nudelsuppe mit
Wiener Würstchen.
Am
frühen Abend mache ich mich wieder auf in die
Innenstadt.
Unterwegs:
Besichtigung der liebsten Bauwerke
Dinslakens.
Das
blaue Haus, nahe dem
Burgtheater.
Falls ich mal in
Erwägung ziehen sollte, in die
Heimatstadt zurück-
zuziehen, würde ich dort gern
wohnen.
Bitte sagt Bescheid, falls was frei wird!
Treff mit Freund und
Bila Hora - Texter
Taucke.
Wir werfen noch einen
Blick von aussen in das
KSL -
Haus
des Handwerks, dann schnell zum
Ententeich am
Burgtheater ...
Dort sind wir mit
Ingo verabredet.
Nach kurzem
relaxen weiter, ...
... in die
Kneipe am Altmarkt.
Olaf Saddeler ist dazu gestoßen, auf
Anhieb sind sich die
Herren
sympathisch.
Brüder im Geiste.
Später, zur
blauen Stunde.
Sehr
Bila Hora prangt die
Evangelische Stadtkirche in der
Duisburger Straße.
Harter Kontrast direkt gegenüber:
Der
Späti, dort holen wir
Bier ein, denn zum
Abschluss
des Abends haben wir noch etwas
besonderes vor.
In der
Kutscherstube spielen
KREFTICH auf,
mit einer
Re-
Release ihrer neuen
Platte "
Niemals Stumm".
Sven ist sehr
angetan (er hat die Band bisher noch nie gehört)
und wir stehen fast das ganze, gut
zweieinhalbstündige
Programm durch, obwohl wir
morgen sehr fit für die
Eröffnung
der Ausstellung sein müssen!
Soundtrack zum Animated Gif:
KREFTICH - Gegenwind
So gegen 23 Uhr etwa seilen wir uns ab,
ich bringe
Sven noch in Richtung
Hotel an der
B8
und laufe über die Augustastraße zu
Andy nach
Lohberg.
Morgen ist ein
großer Tag, die
BILA HORA-
Vernissage
beginnt um 15 Uhr ...
Noch
15 Stunden, Kumoppel!
Fortsetzung folgt ...
Bilder für
große Ansicht bitte
anklicken.